Vergangenheit, aber es wirkt noch in der Gegenwart

Montag, 4. Dezember 2006

Michael Tfirst an den Kardinal Schönborn


Der Name Michael Tfirst steht für die Stimme der Gerechtigkeit. Die Zeit ist angebrochen, in der die Schafe nicht mehr blinde Schafe bleiben.

1 Kommentar:

Michael Tfirst hat gesagt…

Brief an Kardinal Schönborn, Schützer pädophiler Priester, Sie haben nichts in einer Freimaurerloge verloren, auch nicht für die Totenrede Ihres Vaters

Eure Eminenz!

Ein Katholik, der Freimaurer ist, ist laut Kirche im Stand der schweren Sünde, was im katholischen Kirchenrecht einer selbst vorgenommenen Exkommunizierung gleich kommt. Ihr Vater war Freimaurer, einige Ihrer Familienmitglieder sind Freimaurer und viele Vorfahren Ihrer Familie waren Freimaurer. Aber auch einige Bischöfe waren unter Ihren Vorfahren. Nur, damit Sie noch weitere Karriere in der Kirche machen können, verleugnen Sie in der Öffentlichkeit die Nähe aller Schönborns zur Freimaurerei. Nach dem Tod Ihres Vaters haben Sie als kath. Kardinal bei einer freimaurerischen Verabschiedung in einer Loge teilgenommen und eine „rührige Predigt“ gehalten. In dieser Loge trafen Sie u. A. mit Mitgliedern des österreichischen Parlaments zusammen. Logisch, dass Sie so Ihre Seilschaften pflegen müssen, damit sich auch niemals ein Politiker offen gegen das Konkordat stellt. Die Kirche schadet ja nicht nur durch das Konkordat den anderen Glaubensgemeinschaften. Das Konkordat hat in Österreich bis dato eine ordentliche Aufklärungsarbeit der sexuellen Missbrauchsvorwürfe gegen Kirchenleute verhindert.

Aber noch einmal, Sie haben auf jeden Fall als Kardinal (denn die kath. Kirche verdammt nach wie vor offen die Freimaurerei) nichts in einer Freimaurerloge verloren und egal, während welcher Logenarbeit, leiblicher Vater hin oder her.

Ich war vor 25 Jahren sogar der jüngste Freimaurer Österreichs. Mein Hauptgrund, dass ich die Maurerei wieder verließ, war einerseits der Grund, dass ich als sexuelles Missbrauchsopfer in meiner Kinder- und Jugendzeit mehrerer Kirchenleute einen lebenslangen Kampf mit der Kirche begann. Andererseits aber war noch ein Grund mit ausschlaggebend, denn die Missbräuche der Kirchenleute an mir haben auch folgendes ausgelöst: Ich wurde leider der erlittenen Missbräuche wegen allergisch auf die Bruderküsse der Freimaurerbrüder. Anfangs war das nicht so stark, aber meine Aversion dagegen stieg je nach der Beherztheit der Brüderküsse mancher Freimaurerbrüder. Den Ursprung der Verabschiedungsbeherztheit führte ich auf einen gewissen Alkoholkonsum mancher Brüder, die nach der Tempelarbeit bei manchen stärker und bei manchen weniger intensiv ausfiel, zurück. Dennoch ich hielt es nicht aus. Auch das ist ein Ergebnis der sexuellen Missbräuche an mir.

Ich wollte als sexuelles Missbrauchsopfer mehrer Kirchenleute mit Ihnen, Herr Kardinal Schönborn, auch darüber persönlich reden, aber Sie wollten nie ein Gespräch mit mir führen. Sie haben mit mir nur über Ihren persönlichen Rechtsanwalt kommuniziert. Was dann herausgekommen ist, wissen Sie ja selber. Nachdem ich für Sie bei Ihrem Rechtsanwalt einen Generalvergleich unterfertigte (mit dem Wortlaut sexueller Missbrauch) ließen Ihre Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit bei Medien, mit denen ich Kontakt stand, einfach verkünden, dass ich niemals von irgendjemand der kath. Kirche sexuell missbraucht wurde und dass ich nur ein Irrer bin, deswegen habe man mir das erwähnte Schmerzensgeld des Generalvergleichs einfach nur geschenkt, damit ich endlich Ruhe gebe. Herr Kardinal Schönborn, in der Öffentlichkeit bewegen Sie sich als überlegt handelnder und sprechender Kardinal und auch als sehr feiner Graf.

Aber Sie sind ein doppelzüngiger Lügner. Es ist logisch, nur wenn Sie mit allen Seilschaften (auch mit der Freimaurerei) gut stehen, dann werden Sie auch der nächste durch das Opus Dei unterstützte Papst und sind dann oberster Schützer Ihrer vielen pädophilen Priester, Bischöfe und Kardinäle!

Oder: Warum setzt eigentlich niemand in der Kirche das Dokument über homosexuelle Priester von Papst Benedikt XVI. um? Nichts gegen Homosexuelle, die Doppelzüngigkeit der Kirche stört mich da auch. Kein einziger homosexueller Priester, deren Zahl in der Kirche zwischen 30 bis 50 Prozent ausmacht, ist seit in Kraft treten dieser Bestimmung des Amtes enthoben worden. Und Kirchenleute mit abartigen sexuellen Neigungen, die gerne in Klöstern praktiziert werden, da wegen dem Schweigegelübde nichts an die Öffentlichkeit kommt, bleiben weiter unbestraft. Kircheninterne Visitationen, wie die im Fall des pädophilen Dr. Groer, halfen nur mit, Lügen zu vertuschen. Die Kirche wird, solange es das Konkordat gibt, auswärtige Kontrollorgane nie zulassen.

Seit Jahren zeige ich die verlogene Moral und Doppelzüngigkeit der Kirchenoberen auf. Seit Jahren trete ich für die Auflösung der Vereinbarung unter Dollfuss und Hitler des vatikanischen Staates mit Österreich (genannt Konkordat) ein. Trotz verlorener Liebesmüh gebe ich aber nicht auf.

Oder: Vor Jahren hat in Irland Premierminister Ahern, um endlich Licht ins Dunkel wegen nicht verstummender Vorwürfe bringen zu lassen, eine strenge Prüfung der kath. Kirche in Auftrag gegeben. Er wollte ernsthaft recherchieren lassen, ob von diesen sex. Missbrauchsvorwürfen, den manche Opfer gegen die kath. Kirche Irlands erhoben, auch wirklich etwas dran sei. Jetzt musste ein Erzbischof auf Drängen des Premierministers bekennen: 16.000 Opfer (bei nur vier Millionen Iren) in den letzten 50 Jahren.

Ich möchte, dass sich alle Diözesen der röm. kath. Kirche in Österreich einer ordentlichen, staatlichen Prüfung in den vielen Fällen von sex. Missbrauch unterziehen lassen. Nur so wäre es möglich, für Gesamtösterreich zu den wirklichen Zahlen zu kommen und in Folge auch wirklich gerechte Schmerzensgeldzahlungen für alle Opfer möglich zu machen. Über die große Operzahl durch Geistliche und Kirchenleute werden dann vermutlich viele sehr schockiert sein, ebenso über die große Täterzahl.

Herr Kardinal Schönborn: Sie sagten auch einmal öffentlich: „Wenn Sie die Inquisition in die damalige Gerichtsbarkeit hineinversetzen, dann muss man sagen, dass die Inquisition ein Fortschritt war.“ Sie sind Dominikaner, und die stellten bekanntlich seit dem 13. Jh. das Personal für die Inquisition.

Genauso ist für mich eine Aussage von Ihnen völlig unverständlich. Wie wieder einmal ein Fall öffentlich wurde (denn im Normalfall wird ja im Vorfeld immer versucht, alles zu vertuschen) dass ein Geistlicher einen geistig Behinderten “unsittlich berührt” habe, entgegneten Sie nur dazu: “Mein Gott, so etwas kann schon einmal passieren.”

Mit freundlichen Grüßen
Michael Tfirst
tfirst@gmx.at