Vergangenheit, aber es wirkt noch in der Gegenwart

Sonntag, 9. September 2007

US-Bistum nach Sex-Skandal pleite

Die Diözese von San Diego hat 150 Klagen wegen sexuellen Missbrauchs am Hals. Geschätzte Kosten: Rund 150 Millionen Euro.

Das katholische Bistum San Diego ist bankrott und will Gläubigerschutz beantragen. Dagegen laufen Opferverbände Sturm. Mehr als 150 Klagen wegen sexuellen Missbrauchs haben das katholische Bistum im kalifornischen San Diego in den finanziellen Ruin getrieben. Die Diözese der Millionenstadt kündigte am Dienstag an, Gläubigerschutz zu beantragen. Die Forderungen der Kläger überstiegen die finanziellen Möglichkeiten des Bistums und seiner Versicherungen, erklärte Bischof Robert Brom. Den Klägern zufolge sieht sich die Kirche mit Vorwürfen konfrontiert, die bis in die 50er Jahre zurückreichen. Die Einigungskosten könnten sich auf mehr als 200 Millionen Dollar (151 Mio. Euro) belaufen.

“Moralischer Bankrott”

Die Missbrauchsopfer übten scharfe Kritik an dem Plan der Kirche. Das “Opfer-Netzwerk der von Priestern Missbrauchten” bezeichnete den geplanten Schritt in die Insolvenz

als “moralischen Bankrott eines eigennützigen Bischofs, der Angst vor unbequemen Fragen über das Verwöhnen und Verheimlichen pädophiler Priester” habe.
Mit mehr als einer Million Mitgliedern ist das Bistum der “San Diego Union-Tribune” zufolge, die größte Diözese in den USA, die Gläubigerschutz beantragt. Vier andere Bistümer haben dies bereits getan.

Quelle: Kurier

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